Ciao da Luigi & Gioia!

Unsere Eltern nannten uns Ingrid und Wolfgang, aber hier in Umbrien kennt man uns als Gioia und Luigi.


Das Ende zuerst:
Geworden ist es ein wunderbares Projekt, das sich mit der Eigenproduktion von Olivenöl und dessen Vermarktung beschäftigt.

Begonnen hat jedoch alles ganz anders.

Am Anfang stand die Absicht, etwas „Gemeinsames im Süden“ zu erwerben und zu adaptieren: Als Alterswohnsitz für die Pension, als Ausgangspunkt für Reisen, als ein Refugium, in das man gerne Familie und Freunde einlädt.

 
Die Städter beim Kauf

Die Städter beim Kauf

 

Bei der Erstbesichtigung des Hauses war noch alles in Ordnung - im Expose war die Rede von einem 7.000m² Grundstück mit “einigen wenigen” Olivenbäumen. Und diese Grundstücksgröße war uns schon zu viel.

Gekauft haben wir das Haus inmitten und mitsamt eines 70.000m² großen Olivenhains mit ca. 420 Bäumen. Der denkwürdige Tag war im Dezember 2017.

 
Luigi und Gioia, die Neo-Bauern

Luigi und Gioia, die Neo-Bauern

 

Angeschafft wurden über die Zeit zwei gebrauchte alte Traktoren und jede Menge an Arbeits- und Erntegeräten. Heute, Anfang 2021, haben wir schon unsere dritte Ernte eingefahren - mit ausgesprochen wechselndem Erfolg, aber ungebrochenem Enthusiasmus.

 
zum Luigi geworden

zum Luigi geworden

 

Das Pensionistendasein im Sinne von „nix tun“ ist in weite Ferne gerückt. Das Leben hat an Qualität gewonnen.

Wie sagte doch Oscar Wilde:
Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut ist,
ist es noch nicht das Ende.

Im schönen Magione nahe des Trasimenischen Sees verfügen wir über rund 7 Hektar Grund. Das Haus ist im klassischen umbrischen Stil gehalten, erkennbar an den drei unterschiedlichen Ebenen des Daches. Hier wachsen rund 400 Olivenbäume, von denen die ältesten über 200 Jahre alt sind - und das ist noch gar nichts, können Olivenbäume doch auch tausende Jahre alt werden. Ein junger Baum trägt nach sechs Jahren erstmals Früchte, und jeder nachgewachsene Ast trägt nach zwei Jahren.

Wichtig ist der richtige Baumschnitt. Die Krone sollte wie ein Ring geschnitten sein, sodass die Sonne die Ringkrone auch von innen erreichen kann. Alleine der Baumschnitt macht rund 400 Netto-Arbeitsstunden notwendig - die Entsorgung des Verschnitts ist hier noch nicht eingerechnet.

Der Unterschied zwischen perfekt beschnittenen Bäumen und solchen, wo noch Möglichkeiten zur Verbesserung bestehen, ist riesig! Unsere besten Bäume haben 2020 rund 70-80kg Früchte gegeben, die schwächsten nur etwa zehn Kilogramm. Der Ertrag hängt natürlich auch von der Lage des Hains, von der Position des Baums im Hain, und von vielen weiteren Faktoren ab. Hier in Umbrien wird beispielsweise die Olivenfruchtfliege zunehmend zum Problem. Neben kreativen, naturnahen Bekämpfungsmethoden (Rotwein und verdorbener Fisch?!) setzen viele Bauern auch Spritzmittel ein. Unsere Bäume dagegen werden nicht gespritzt - hier ist alles naturbelassen und natürlich.

Auch wenn wir keine Spritz- und Düngemittel einsetzen und naturnah arbeiten, so sind wir doch nur eine kleine Hobby-Landwirtschaft. Eine kostspielige Zertifizierung zum Biobetrieb zahlt sich vor diesem Hintergrund für uns nicht aus.